Als international tätiges Mode- und Lifestyleunternehmen im Premiumsegment legt die HOLY FASHION GROUP Wert auf höchste Produktqualität. Die Übernahme von Verantwortung für Mensch, Tier, Umwelt und Gesellschaft bildet die Grundlage aller unternehmerischen Tätigkeiten.

#product


#environment

#social

#our employees


#SUSTAINABILITY

Der Erfolg der HOLY FASHION GROUP mit den Marken JOOP!, windsor. und STRELLSON basiert auf verantwortungsvollen und werteorientierten Beschaffungs- und Einkaufspraktiken sowie einem schonenden Umgang mit Ressourcen.

In globalen und komplexen Wertschöpfungsketten mit zahlreichen internationalen Partnern, ist die Wahrung von Menschenrechten sowie Arbeits-, Sozial- und Umweltstandards eine bedeutende und zentrale Herausforderung, der die HOLY FASHION GROUP mit besonderer Sorgfalt und Proaktivität begegnet.

In der 2022 veröffentlichten Grundsatzerklärung und dem Ethical Code of Conduct definieren wir unsere Werte und Erwartungen im Hinblick auf soziale und ökologische Verantwortung und verleihen damit unserer seither gelebten Geschäftspraxis einen offiziellen und transparenten Rahmen. Unsere Geschäftspartner verpflichten sich diese anzuerkennen, umzusetzen und wiederum ihren Zulieferern zur Kenntnis und entsprechender Anwendung zu bringen.

Grundlage dieser Dokumente bilden international anerkannte Rahmenwerke und Standards wie die ILO Kernarbeitsnormen, die UNGPs, die OECD Leitlinien, die Menschenrechtscharta der UN, die UN-Kinderrechtskonvention und das Chemikalienmanagement gemäß der ZDHC.

NACHHALTIGKEITSZIELE

Mit besonderem Augenmerk auf die verwendeten Materialien, Fertigungsprozesse und die Einhaltung gesellschaftlicher Vorgaben hat sich die HOLY FASHION GROUP folgende Nachhaltigkeitsziele gesteckt:

#Social

  • Kontinuierliche Ausweitung der Kommunikation der HOLY FASHION GROUP Anforderungen an alle Lieferanten

  • Regelmässige Sozialaudits für alle Tier 1 Produktionsstätten in Risiko- als auch Nichtrisikoländern, sowie Ausweitung in weiter vorgelagerte Lieferkette (Tier 2)

  • Etablierung eines wirksamen Beschwerdemechanismus  

  • Ausbau des Trainingsangebots für Lieferanten

  • Engagement in Multi-Stakeholder-Initiativen

#Product

  • Verantwortungsvoller Einkaufs- und Beschaffungspraktiken stärken

  • Einführung einer Supplier Score-Card, welche neben wirtschaftlicher Performance- auch soziale und ökologische Nachhaltigkeitskriterien beinhaltet

  • Erhöhung der Transparenz in vorgelagerten Lieferketten

  • Steigerung des Einsatzes nachhaltigerer und zertifizierter Materialien

  • Entwicklung kreislauffähiger Produkte

  • Erhalt und Erweiterung der Produktzertifikate

  • Implementierung einer Manufacturing Restricted Substance List (mRSL) zur Verbesserung des Chemikalienmanagements in den Lieferketten mit Bezug auf Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC)

#Environment

  • Erhöhung des Einsatzes nachhaltigerer Verpackungsmaterialien

  • Reduzierung des Verpackungsmaterials

  • CO2 Bilanzierung mit anschliessendem Massnahmenplan zur Reduktion und Kompensierung, sowie Definition wissenschaftlich basierter Ziele

TRANSPARENTES RISIKOMANAGEMENT

Unsere Risikoanalyse hat das Ziel, menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken entlang der Lieferkette systematisch zu identifizieren, zu bewerten und durch geeignete Präventions- und Abhilfemaßnahmen zu minimieren. Grundlage ist ein risikobasierter Ansatz, der sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit als auch die potenzielle Schwere möglicher Verstöße berücksichtigt.

Wir verstehen die Risikoanalyse als einen fortlaufenden Prozess, der regelmäßig überprüft und aktualisiert wird. So stellen wir sicher, dass neue Erkenntnisse, Entwicklungen oder Veränderungen innerhalb unserer Lieferkette zeitnah einfließen.

Auf Basis der Bewertung verschiedener Risikofaktoren auf Länderebene lassen sich potenzielle Hochrisikoländer innerhalb unseres Lieferantennetzwerks identifizieren. In diesem Zusammenhang wurden insbesondere Ägypten, China, die Türkei, Vietnam, Indien und Bangladesch als Hochrisikoländer eingestuft.

Zur Bestimmung der Länderrisiken greifen wir auf eine Vielzahl vertrauenswürdiger Quellen zurück – darunter öffentlich zugängliche Indizes, etablierte Datenbanken und regelmäßig veröffentlichte Berichte mit Fokus auf die Mode- und Textilindustrie sowie deren soziale und ökologische Auswirkungen. Relevante Referenzen sind unter anderem die OECD-Sektorrisiken, die BAFA-Richtlinien, UNECE-Standards, IFRS, der Grüne Knopf sowie weitere ESG-Rahmenwerke.

Zur Analyse und Bewertung nutzen wir ein digitales Online-Tool, das als offiziell anerkannt und konform mit den Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) gilt. Dieses Tool ermöglicht eine strukturierte, vergleichbare und nachvollziehbare Erfassung und Bewertung der Risiken in unserer Lieferkette.

Im nächsten Schritt fließen verschiedene Maßnahmen zur Risikominderung (Mitigationsmaßnahmen) in die Analyse ein, um das tatsächliche Netto-Risiko je Lieferant möglichst präzise zu bestimmen. Zu den einbezogenen Faktoren zählen unter anderem Auditberichte, anerkannte Zertifizierungen, Rückmeldungen von Lieferanten sowie bereits durchgeführte Schulungs- und Trainingsmaßnahmen.

Basierend auf unserer langjährigen Erfahrung in der Bekleidungsherstellung haben wir insbesondere in den Konfektionsbetrieben folgende menschenrechtliche Risiken identifiziert: übermäßige Arbeitszeiten, unzureichende Löhne, mangelnder Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie unzureichende Beschwerdemechanismen. Im Umweltbereich stellen der Einsatz von Chemikalien und die Wasserverschmutzung in Nassprozessen zentrale Herausforderungen dar. In der Rohmaterialgewinnung bestehen potenzielle Risiken wie Kinder- und Zwangsarbeit auf Baumwollfeldern sowie hohe CO₂-Emissionen. Zudem wurde eine mögliche Gefährdung des Tierwohls als relevantes Risiko erkannt.

Um Risiken wirksam zu mindern, ist eine Priorisierung unerlässlich. Deshalb wird jeder Lieferant anhand eines Risk Scores bewertet. Dieser ermöglicht die Identifikation von Hochrisikolieferanten, die gezielt ausgewählt werden, um gemeinsam Maßnahmen zur Risikominderung zu entwickeln und umzusetzen.

Entscheidend für ein effektives Risikomanagement ist eine hohe Transparenz in der Lieferkette, um Risiken zuverlässig zu erkennen, zu bewerten und zu minimieren. Für ausgewählte Produkte ist die Lieferkette bereits weitgehend nachvollziehbar – dieser Prozess wird kontinuierlich auf weitere Artikel ausgeweitet. Aktuell liegen umfassende Informationen zu Lieferanten der ersten und zweiten Stufe sowie teilweise der dritten Stufe vor. Das Herkunftsland der Rohstoffe ist derzeit nur bei zertifizierten Produkten vollständig bekannt.

Da die Erhöhung der Transparenz in tieferen Lieferkettenstufen mit erheblichem Aufwand verbunden ist, befindet sich dieser Prozess noch in der Umsetzung. Ziel ist es, bestehende Informationslücken schrittweise zu schließen und die Rückverfolgbarkeit kontinuierlich zu verbessern.

Eine Auflistung unserer Beschaffungsländer und Regionen ist hier abrufbar:  Beschaffungsländer

Sorgfaltsprozesse zur Risikominderung

Zur wirksamen Prävention und Reduktion von Risiken in unserer Lieferkette haben wir gezielte Maßnahmen entwickelt, die sich auf besonders schwerwiegende Risikofelder konzentrieren. Grundlage unseres Handelns sind Transparenz und eine enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Lieferant:innen sowie die konsequente Einhaltung sozialer und ökologischer Mindeststandards.

Bei der Entwicklung und Umsetzung unserer Maßnahmen legen wir besonderen Wert auf die praktische Umsetzbarkeit. Denn nur wenn Lösungen realistisch und für alle Beteiligten anwendbar sind – sowohl für uns als auch für unsere Partner in der Lieferkette – können sie langfristig Wirkung entfalten. Wir verfolgen daher einen ausgewogenen Ansatz, der ambitionierte Standards mit den realen Bedingungen globaler Lieferketten in Einklang bringt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Risiken, die für unser Geschäft sowie für betroffene Menschen und Umweltbereiche die größte Relevanz besitzen.

Untenstehend sowie auf den weiteren Seiten #PRODUCT und #SOCIAL wird aufgezeigt, mit welchen Präventions-, Milderungs- und Abhilfemaßnahmen die schwerwiegendsten Risiken und negativen Auswirkungen adressiert werden. Anhand konkreter Beispiele wird dargestellt, wie wirksam diese Maßnahmen sind und welche Fortschritte bereits erzielt werden konnten.

Im Rahmen einer verantwortungsvollen Beschaffungs- und Einkaufspolitik setzt die HFG auf langfristige Partnerschaften, kontinuierlichen Austausch und regelmässig Besuche vor Ort. Dabei werden Qualitätsstandards überprüft, neue Anforderungen vermittelt und aktuelle Herausforderungen offen diskutiert. Ziel ist es, gemeinsam mit den Partnerbetrieben tragfähige Lösungen für eine nachhaltigere und sozialverträglichere Produktion zu entwickeln.

Im Auswahlprozess neuer Lieferanten legt die HOLY FASHION GROUP großen Wert auf die Einhaltung definierter Mindeststandards im Bereich Arbeits- und Umweltschutz sowie im Chemikalienmanagement. Grundvoraussetzung für eine Zusammenarbeit ist die Zustimmung zur Grundsatzerklärung der HOLY FASHION GROUP, zum Ethical Code of Conduct sowie zur Product Restricted Substances List (PRSL). Darüber hinaus ist die Vorlage eines gültigen Social Compliance Auditberichts (z. B. amfori BSCI) verpflichtend. Zusätzliche Zertifizierungen gemäß international anerkannten Textilstandards werden ausdrücklich begrüßt und aktiv gefördert.

Die Beendigung einer Geschäftsbeziehung erfolgt nur nach sorgfältiger Prüfung aller relevanten Umstände. Eine sofortige Beendigung wird ausschließlich in besonders schwerwiegenden Fällen in Erwägung gezogen. In solchen Fällen bedeutet dies, dass keine neuen Aufträge mehr vergeben werden, während bestehende Aufträge unter Berücksichtigung vertraglicher Verpflichtungen noch abgewickelt werden. In allen anderen Fällen wird vorrangig das Gespräch mit dem Lieferanten gesucht, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Situation zu unterstützen.

Weitere übergreifende Initiativen und Programme zur Förderung nachhaltiger Geschäftspraktiken der HOLY FASHION GROUP sind folgende:

SUSTAINABLE TEXTILES SWITZERLAND 2030

Zudem ist die HOLY FASHION GROUP dem Programm «Sustainable Textiles Switzerland 2030» beigetreten und hat sich dazu verpflichtet Maßnahmen zu ergreifen um folgende Ziele zu erreichen:

  1. Reduktion der Treibhausgasemissionen

  2. Förderung fairer Löhne und menschenwürdiger Arbeit für alle

  3. Förderung innovativer Geschäftsmodelle hin zur Kreislaufwirtschaft

  4. Transparenz, um sicherzustellen, dass nachhaltige Einkaufsentscheidungen getroffen werden können

Nähere Informationen zu STS2030 sind hier zu finden: https://www.sts2030.ch/

  

GTEX/MENATEX Programm des International Trade Centers (ITC)

Das GTEX/MENATEX-Programm zielt darauf ab, die Exportwettbewerbsfähigkeit ausgewählter Textil- und Bekleidungshersteller zu stärken. Dabei liegt der Fokus auf der Optimierung von Produktionsprozessen unter besonderer Berücksichtigung von Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung als zentrale Wettbewerbsfaktoren. Initiiert wurde das Programm vom International Trade Centre (ITC), gefördert vom Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) sowie der Schwedischen Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit (Sida).

Im Juni 2023 nahmen drei ägyptische Lieferanten der HOLY FASHION GROUP an dem mehrwöchigen Trainingsprogramm teil. Gemeinsam mit lokalen Experten und Expertinneninnen wurden konkrete Maßnahmen entwickelt und umgesetzt, um die soziale und ökologische Performance in den Betrieben nachhaltig zu verbessern.

Im Umweltbereich erfolgte zunächst eine umfassende Untersuchung zu den Themen Abfall, Abwasser, Energieverbrauch, Umweltmanagementsysteme, Chemikalienmanagement und Emissionen. Dabei wurden verschiedene Schwachstellen identifiziert, unter anderem das Fehlen einer Umweltschutzstrategie, unzureichendes Abfallmanagement, mangelhafte Lagerung und Kennzeichnung von Chemikalien sowie ineffizienter Ressourceneinsatz. Dank der Unterstützung der Expertengruppe konnten zahlreiche Verbesserungen erzielt werden – darunter die Einführung von Abfalltrennung, regelmäßige Abwassertests, sichere Lagerung und Kennzeichnung von Chemikalien sowie die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen, durch die die Energieeffizienz deutlich gesteigert und CO₂-Emissionen reduziert wurden.

Auch im Bereich der Arbeitsbedingungen wurden Fortschritte erreicht. Nach einer eingehenden Analyse fanden jeweils drei gezielte Schulungen statt. Thematisiert wurden Arbeitnehmerrechte, faire Beschäftigungsbedingungen, funktionierende Beschwerdemechanismen sowie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Vor Ort durchgeführte Interviews mit Beschäftigten lieferten zusätzliche Erkenntnisse. Umgesetzte Maßnahmen umfassten unter anderem die Verbreiterung von Notausgängen, das Freihalten von Fluchtwegen sowie die Erneuerung veralteter Ausrüstung durch neue persönliche Schutzausrüstung.

Weitere Informationen zum Programm sind hier zu finden:
https://intracen.org/our-work/projects/gtexmenatex-global-textiles-and-clothing-programme


GRUNDSATZERKLÄRUNG

BESCHWERDEMECHANISMUS

ETHICAL CODE OF CONDUCT

PRODUCT RESTRICTED SUBSTANCES LIST (PRSL)

Die Grundsatzerklärung ist eine Selbstverpflichtung der HOLY FASHION GROUP, die Erwartungen an die eigenen Geschäftstätigkeiten und an Zulieferer in Bezug auf die Achtung der Menschenrechte, den Schutz der Umwelt und Integrität öffentlich bekundet.

Der Ethical Code of Conduct definiert unsere Anforderungen für eine nachhaltige, ökologisch korrekte und sozialverträgliche Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten.

Mit unserem Beschwerdemechanismus bieten wir die Möglichkeit Bedenken oder Betroffenheit zu äussern in Bezug auf negative Auswirkungen auf Menschenrechte, Umwelt und Integrität mit Bezug zur HOLY FASHION GROUP.

Mit der Einführung der Product Restricted Substances List (PRSL) strebt die Strellson AG gemeinsam mit ihren Partnern an, ihre Textillieferanten zu einer höheren Nachhaltigkeit zu bewegen.