Die Sicherstellung von sozialverträglichen Produktionsbedingungen ist ein wesentlicher Eckpfeiler unserer Unternehmensphilosophie. In unserem eigens entwickelten Verhaltenskodex für Lieferanten (Ethical Code of Conduct) sind unsere Anforderungen und Erwartungen in Bezug auf die Einhaltung von Menschen- und Arbeitnehmerrechten definiert. Dieser Kodex basiert auf der Grundsatzerklärung und ist Grundlage und Voraussetzung einer jeden Geschäftsbeziehung.

Entscheidender Faktoren, um Fortschritte auf dem Weg zu menschenwürdigen Arbeitsbedingungen in globalen Lieferketten zu erzielen, ist eine verantwortungsvolle Beschaffungs- und Einkaufspraxis. Die HOLY FASHION GROUP ist deshalb bestrebt diese im Rahmen der Geschäftsaktivitäten umzusetzen. Beispielsweise kann durch eine vorausschauende Kollektionsrahmenkonzeption eine effektive Produktionsplanung gewährleistet werden, welche faire Zahlungskonditionen und angemessene Produktions- und Lieferzeiten berücksichtigt.

Um die Auswirkungen der eigenen Einkaufspraktik zu ergründen und darauf aufbauend Strategien für Verbesserungsmassnahmen zu entwickeln, nimmt die HOLY FASHION GROUP an der ILO Better Work Academy for Swiss Brands teil. Das mehrwöchige Programm setzt sich aus Präsenzveranstaltungen und Online-Kursen zusammen und dient dem Wissensaufbau rund um Themen zu Social Compliance. Weitere Informationen sind hier abrufbar: https://betterwork.org/training/.

Darüber hinaus spielt die Förderung existenzsichernder Löhne eine wichtige Rolle auf dem Weg zu fairen Lieferketten. Hintergrund hierzu ist, dass die in den Produktionsländern festgelegten Mindestlöhne oftmals nicht ausreichend sind, um den Beschäftigten und ihren Familien einen angemessenen Lebensstandard zu ermöglichen. In einem ersten Schritt wurde deshalb die spezifische Lohnsituation in den Lieferketten der Holy Fashion Group erfasst, indem eine Lohnlückenanalyse auf Ebene der Konfektion durchgeführt wurde. Auf Basis der Erhebungsdaten aus amfori BSCI-Auditberichten wurde der gesetzliche Mindestlohn dem tatsächlich gezahlten Lohn und dem berechneten Existenzlohn gegenübergestellt. Langfristig hat sich die HOLY FASHION GROUP das Ziel gesetzt die Realisierung existenzsichernder Löhne in die unternehmensweite Nachhaltigkeitsstrategie zu implementieren. Eine Reihe verschiedener kurzfristiger Ziele dient der Umsetzung für verantwortungsvollere Lieferketten und einer Verbesserung der Lohnsituation in den Partnerbetrieben. Durch Schulungen und die Zusammenarbeit in Multistakeholder-Initiativen wird an weiterführenden Massnahmen gearbeitet, um das Bewusstsein für faire Arbeitsbedingungen und Löhne bei Lieferanten zu schärfen.


amfori BSCI

Die HOLY FASHION GROUP ist zum 1. Januar 2008 der amfori Business Social Compliance Initiative (amfori BSCI) beigetreten, einer der führenden Unternehmensinitiativen zur Förderung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen in globalen Lieferketten. Derzeit verzeichnet amfori mehr als 2.400 Mitglieder, darunter Importeure, Einzelhändler und Markenhersteller jeder Grösse und Branche.

Mit dem Beitritt stimmen die Mitglieder dem BSCI Verhaltenskodex zu. Der Kodex beruht auf internationalen Standards zum Schutz von Arbeitnehmerrechten und beinhaltet folgende Kernelemente: Managementpraxis, Mitbestimmung und Schutz der Arbeitnehmer, Recht auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen, keine Diskriminierung, faire Vergütung, angemessene Arbeitszeiten, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, keine Kinderarbeit, besonderer Schutz für junge Arbeitnehmer, keine prekäre Beschäftigung, keine Zwangsarbeit, Aspekte des Umweltschutzes und ethisches Geschäftsgebaren.

Die Mitgliedsunternehmen sind verpflichtet geeignete Prüfungen (sogenannte Sozialaudits) in den eigenen Lieferketten durchzuführen, um die Einhaltung des BSCI Verhaltenskodex umzusetzen. Die Ergebnisse der Sozialaudits werden anschliessend für alle Mitglieder einsehbar auf der amfori Sustainability Platform veröffentlicht.

Nähere Informationen sind hier zu finden: https://www.amfori.org/content/amfori-bsci

Auf Basis des amfori BSCI Verhaltenskodex führt auch die HOLY FASHION GROUP bei allen Lieferanten der ersten Lieferkettenstufe in Risiko- als auch Nicht-Risikoländern Sozialaudits durch. Die Audits finden im ein- bis zweijährigen Rhythmus statt und werden durch neutrale Prüfinstitute geleitet. Die Resultate der Audits bieten Anhaltspunkte, um gemeinsam mit dem Lieferanten tatsächliche negative Auswirkungen zu mildern, respektive abzustellen. Dabei ist es uns wichtig, unsere Partner bei der Entwicklung und Umsetzung von Korrekturmassnahmenplänen zu unterstützen.

Im Laufe der letzten Jahre haben wir einvernehmlich mit unseren Partnern bereits Fortschritte in folgenden Bereichen erzielt:

  • Verbesserung der Gesundheits- und Sicherheitsmassnahmen am Arbeitsplatz bei einem türkischen Zutatenlieferanten. Es wurden bauliche Veränderungen vorgenommen, um angemessene Flucht- und Rettungswege als auch ein sicheres Chemikalienmanagement zu gewährleisten. Das konsequente Tragen von Sicherheitsbekleidung bleibt eine Herausforderung, auf die wir mit Nachdruck hinweisen.

  • Die Situation der Überstunden bei einigen unserer chinesischen Partner ist eine wiederkehrende Thematik für die wir sensibilisieren.

  • Bei einem chinesischen Lieferanten konnten wir eine erhebliche Verbesserung der sanitären Anlagen herbeiführen.

  • Die Abstellung von Gehaltszahlungen in bar bei einem unsere türkischen Lieferanten. Notwendige Sozialabgaben werden nun korrekt abgeführt.

Zukünftig möchte die HOLY FASHION GROUP auch in weiter vorgelagerten Lieferkettenstufen Sozialaudits durchführen und zudem umwelt- und chemikalienbezogene Audits vorantreiben.


HIGG INDEX

Seit 2021 messen und bewerten wir unsere Aktivitäten im Bereich Nachhaltigkeit mit dem Higg Index von wordly, einem modular aufgebauten, webbasierten Onlinetool für die Schuh- und Bekleidungsbranche. Durch einen standardisierten Fragenkatalog werden Nachhaltigkeitsrisiken identifiziert und anschliessend messbare Verbesserungsziele formuliert. Somit ist auch ein Benchmarking mit anderen Unternehmen möglich.

Der Higg Index wurde 2012 von der Sustainable Apparel Coalition (SAC) eingeführt und unterstützt Unternehmen bei der Prüfung von Environmental-, Social- und Governance-Richtlinien und -Praktiken (ESG).

https://worldly.io/tools/higg-index/


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